Was wollen Jugendliche? Deutsch-Russisches Jugendprojekt zu Jugendpartizipation in der Kommune
Vergangene Woche machten sich neun Schüler/Innen aus Göttingen auf den Weg nach Perm in Russland. Dort fand die zweite Begegnung dieser Runde des deutsch-russischen Jugendprojektes statt, nachdem sich die deutschen und russischen Schülerinnen und Schüler im Mai des vergangenen Jahres erstmalig in Mariaspring zu einer Begegnungswoche trafen.
Thema dieser Runde des deutsch-russischen Jugendprojektes war Jugendpartizipation in der Kommune. Unter der Fragestellung “Was wollen Jugendliche?” erstellten die Schülerinnen und Schüler eigenständig Umfragebögen und führten diese Umfragen in Deutschland und Russland durch. Dabei kam heraus, dass Jugendliche in beiden Ländern durchaus ein Interesse daran haben, ihr direktes Umfeld mitgestalten zu wollen, häufig aber der Zugang zu Beteiligungsmöglichkeiten durch fehlendes Wissen über bestehende Strukturen und Intitiativen fehlt.
Während der beiden Begegnungswochen fanden neben der Arbeit an den Umfragen auch Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Institutionen, die die Interessen von Jugendlichen in der Kommunalpolitik vertreten, statt. So besuchte die Gruppe den Stadtjugendring in Hannover, wo ihr das Projekt “Jugendgerechte Kommune” vorgestellt wurde. In Perm folgte die Gruppe der Einladung des Permer Jugendparlamentes, das ebenfalls seine Arbeit vorstellte.
Dabei stellte sich heraus, dass es in Deutschland und in Russland ein unterschiedliches Verständnis von Jugendpartizipation gibt. In Deutschland geht es vielfach darum, Räume für Jugendliche zu schaffen. In Russland wird Jugendpartizipation oft als Engagement von Jugendlichen für die Gemeinschaft verstanden.
Neben der inhaltlichen Arbeit gab es auch ein kulturelles Rahmenprogramm. So gab es für die Teilnehmenden Stadtführungen durch Göttingen und Hannover. In Perm konnten sich alle beim Hundeschlittenfahren ausprobieren und die zweitgrößte Eishöhle der Welt in Kungur erkunden.
Das deutsch-russische Jugendprojekt wird gefördert vom Niedersächsischen Kultusministerium und unterstützt vom Bildungsministerium des Permer Kraj und findet im Rahmen der Partnerschaft zwischen Niedersachsen und dem Permer Kraj seit sechs Jahren statt. Projektträger ist die Heimvolkshochschule Mariaspring. Projektpartner sind dabei die Schule Nr. 12 in Perm und die vor Ort tätige Landesprogrammlehrkraft, sowie wechselnde Schulen aus Niedersachen. In dieser Runde nahm für Niedersachsen die Geschwister-Scholl-Gesamtschule aus Göttingen am Projekt teil.