Die Rolle von Bildungsstätten bei der Gestaltung politischer Bildung
In dem in der aktuellen Ausgabe (1/2019) der Fachzeitschrift “Außerschulische Bildung” erschienen Artikel “…schiebt die Menschen weiter, rüttelt sie auf. Bildungsorte und ihre Gestaltung der politischen Bildung”, der von unserem Leiter Boris Brokmeier zusammen mit der Geschäftsführerin des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (AdB) Ina Bielenberg verfasst wurde, identifizieren sie Anforderungen an außerschulische Lernorte, durch die Lernerfolge politischer Bildung ermöglicht werden können.
Schon vor 100 Jahren erkannte der Reformpädagoge Addolf Reichwein den besonderen Wert des Lernortes für den Bildungserfolg. Durch die Institutionalisierung und Begrenzung eines (Bildungs)Ortes konnte eine weitere Komponente für erfolgreiche Bildung hinzugefügt werden: das soziale Lernen in der Gruppe.
Die Autor*innen betonen, dass Bildungsstätten gleichermaßen offene wie geschlossene Bildungsorte darstellen. Offen sind sie in der Hinsicht, als das sie allen an politischer Bildung Interessierten offen stehen. Durch diese Offenheit werden demokratische Lernprozesse überhaupt erst initiiert. Zu geschlossenen, ja geschützten Räumen werden Bildungsstätten in dem Moment, wenn die Seminarteilnehmenden ihren Seminarraum in Besitz nehmen und ihn nach ihren Vorstellungen gestalten. Zudem sind sie im Seminarraum vor äußeren, störenden Einflüssen geschützt. “In diesem Sinne gut ausgestattete Räume und eine hohe Flexibilität in der Gestaltung im Sinne des “Freiraum-Schaffens” sind demnach unabdingbar für Lernprozesse”, so die Autor*innen des Artikels.
Weitere Aspekte, die im Artikel besprochen werden sind die Funktion von Bildungsstätten als “Lernort-Makler”, sowie die Notwendigkeit der lokalen Vernetzung eben jener.
Zusammenfassend äußern die Autor*innen des Artikels:
“Bildungsstätten sind Orte der Begegnung, der Anregung und manchmal auch der Aufregung, Orte, um Neues kennenzulernen und Bekanntes wieder zu entdecken, sie bieten Gelegenheiten, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und sich Inspiration und Motivation zu holen. Bildungsstätten sind in dem Sinne öffentliche Bildungsorte, da sie (im Rahmen von Demokratie und Menschenrechten) grundsätzlich allen Interessierten offenstehen und offen und flexibel auf die unterschiedlichen Bedarfe reagieren.”
Der Artikel ist im Volltext verfügbar, abzurufen unter
https://www.adb.de/download/publikationen/AB_1-2019_Leseprobe_Brokmeier_Bielenberg.pdf
Link zur Homepage der Zeitschrift: https://www.adb.de/zeitschrift_ab