Der erste Online-Escape Room hat stattgefunden
Neuigkeiten zum Projekt “Me, Myself, And I – And All Others”
Bereits seit November 2019 läuft im Sprachenzentrum Mariaspring in Clausthal-Zellerfeld das Projekt „Me, Myself and All Others – Zusammenleben im Harz“. Im Rahmen dieses Projektes ist dort für die Sprachschüler*innen ein Escape Room zum Thema soziale Rollen und Identität entstanden. Er soll es den Schüler*innen ermöglichen, sich spielerisch und im Austausch mit anderen mit ihrer eigen Persönlichkeit und Rolle in der Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Nachdem es 2020 noch zu einigen Veränderungen im Projektteam kam, sind seit Oktober 2020 nun auch die letzten beiden Stellen final besetzt. Unser Team besteht aus zwei pädagogischen Kräften: Melanie Haase, die auch die Projektleitung übernimmt, und Maren Hamann, die hauptsächlich für die konzeptionelle Arbeit zuständig ist. Unterstützt werden sie durch Verwaltungsfachkraft Ismael Lecca und Fatemeh Abravan, die als studentische Hilfskraft angestellt ist.
Während wir im vergangenen Jahr vor allem mit der Konzeption und inhaltlichen Entwicklung des Escape Rooms beschäftigt waren, sollte es dieses Jahr in die Umsetzungsphase gehen. Gekoppelt an den Escape Room ist ein mehrstündiger Workshop. Zunächst lösen die Teilnehmenden im Escape Room im Labor des Wissenschaftlers Victor van Kwark das Rätsel um eine mysteriöse und furchteinflössende Kreatur, anschließend werden die dort angeschnittenen Inhalte intensiv im Workshop besprochen. Dabei steht vor allem der Austausch von Erfahrungen zu Themen wie Identität, Rollenzuschreibungen und Kultur im Mittelpunkt.
Das Corona-Virus hat jedoch natürlich auch Auswirkungen auf unsere Arbeit. Im Sprachenzentrum findet seit einigen Monaten kein Präsenz-Unterricht statt, es ist ungewöhnlich leer und still in den Fluren und Klassenzimmern. Der für das Projekt so wichtige Austausch mit den Schüler*innen fehlt uns. Auch wir mussten und müssen mit vielen Einschränkungen leben lernen. So mussten wir letztes Jahr beispielsweise auf den Besuch in einem kommerziellen Escape Room verzichten. Diesen Ausflug hatten wir geplant, um uns als Team besser kennenzulernen und durch Ausprobieren zu erfahren, worauf es bei der Entwicklung eines Escape Rooms ankommt. Auch eine spannende Tagung zum Thema „Escape Rooms“, die 2020 in unserem Terminkalender stand, fiel leider aus.
Die Hoffnung, dass wir den von uns mit viel Liebe gestalteten Escape Room zumindest im Frühjahr 2021 in Präsenzform anbieten können, mussten wir zu Beginn des Jahres aufgeben. Deshalb haben wir in den letzten Wochen eine Online-Version des Escape Rooms entwickelt. Die Online-Variante basiert auf Google Sheets und Google Forms und funktioniert ähnlich wie klassische Point-and-Click-Spiele. Auch das Konzept für den Workshop haben wir an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Dieser findet jetzt – wie so viele Veranstaltungen in den letzten Monaten – online über ein Videokonferenz-Tool statt. Wir haben lange überlegt, wie wir das Erlebnis für die teilnehmenden Schüler*innen trotzdem so interaktiv und haptisch wie möglich gestalten und ihnen außerdem etwas bieten können, was im eintönigen Pandemie-Alltag ein bisschen Abwechslung mit sich bringt. Im Workshop setzen wir deshalb auf einen lockeren Umgang und vielfältige, abwechslungsreiche Methoden. Außerdem bekommt jede*r Teilnehmende im Vorfeld des Workshops eine Kiste mit allen benötigten Arbeitsblättern, Materialien und ein paar Leckereien.
Davon, dass diese Idee durchaus gut bei den Teilnehmenden ankommt, konnten wir uns am 20. März 2021 selbst überzeugen. An diesem Tag führten wir den Online-Escape-Room zum ersten Mal mit fünf fortgeschrittenen Sprachschülern vom Sprachenzentrum Mariaspring durch. Auch wenn noch Kleinigkeiten verbessert werden können, sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Tag hat den Teilnehmenden – aber auch uns – viel Freude bereitet. Auch als Online Variante stieß der Escape Room auf Begeisterung und im anschließenden Workshop wurde angeregt darüber diskutiert, welche Vor- und Nachteile ein Leben in Deutschland mit sich bringt. Wir hoffen, den Escape Room von nun an mindestens einmal im Monat durchführen zu können – vielleicht eines Tages sogar endlich in Präsenzform!