Damals wie heute: Hervorragende Anbindung
Früher kam man mit dem Kremser zu Gaststätte und Tanzvergnügen, heute hält der Bus direkt vor der Tür.
In den letzten Monaten mussten unsere mit dem ÖPNV anreisenden Gäste mehr Orientierungssinn als sonst nötig beweisen. Schließlich hielt der Bus an der nahen Kreisstraße und nicht – wie üblich – direkt gegenüber dem Haupteingang der HVHS.
Dort, gegenüber, entspringt auch die Quelle, die Mariaspring den Namen gibt. Ihr Wasser trieb früher bis zu neun Mühlen an. Darunter auch die Papiermühle, die den ältesten Gebäudeteil der HVHS Mariaspring ausmacht. Zusätzlich wurde auch eine Gaststätte eröffnet und dort, wo sich heute unser Parkplatz befindet, fanden ab dem 19. Jahrhundert immer mittwochs und sonntags Tanzvergnügen statt, reichlich frequentiert von Studentenverbindungen und bürgerlicher Gesellschaft. Die Reste der angelegten Terrassen, Bänke und Tische sind heute noch zu sehen.
So wie es heute eine direkte Busverbindung vom Göttinger Bahnhof zur HVHS Mariaspring gibt, so war auch zur Zeit der Tanzvergnügen für ÖPNV gesorgt. Die Gäste fuhren mit dem sogenannten Kremser vom Bahnhof Bovenden nach Mariaspring. Der Kremser ist ein Pferdeplanwagen mit Platz für insgesamt zehn Personen. Simon Kremser erfand ihn in Berlin und legte mit diesem Pferdebus quasi einen Grundstein für die BVG.
Ein alter Kremser aus Bovenden hat nun in einem Gasthof in Weimar ein neues Zuhase gefunden, wie das Göttinger Tageblatt berichtete.
Schade eigentlich: Als in Göttingen vor dem ersten Weltkrieg über den Bau einer Straßenbahn nachgedacht wurde, war natürlich das beliebte Mariaspring als Station im Gespräch. Die Straßenbahn wurde leider nie gebaut.