WEST – OST – EICHSFELD
Bundesstiftung Aufarbeitung fördert Bildungsprojekt
Bildrechte
BGS_Puma_inner_German_border.jpg: WG5 Danny Trujilloderivative work: ChrisO, Public domain, via Wikimedia Commons
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BGS_Puma_inner_German_border_cropped.jpg
Deutsche Bundespost, Public domain, via Wikimedia Commons
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:DBP_1994_1769_%C3%96ffnung_der_Deutschen_Grenze.jpg
RIA Novosti archive, image #428452 / Boris Babanov / CC-BY-SA 3.0
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:RIAN_archive_428452_Germany_becomes_one_country.jpg
https://pixabay.com/de/photos/wald-b%C3%A4ume-saum-unterzeichnen-5742319/
GLM Teistungen, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Border_facilities_01.tif
Im Herzen Deutschlands gelegen, wurde das Eichsfeld zu einem wichtigen Schauplatz einer der schmerzlichsten Episoden der deutschen Geschichte. Die Grenze, die ab 1952 von der DDR massiv ausgebaut wurde, zerschnitt nicht nur die Landschaft, sondern auch Familien und Gemeinschaften (1). Diese einzigartige Region, die sich über Niedersachsen und Thüringen erstreckt, war ein Mikrokosmos des Kalten Krieges und bietet einen intimen Einblick in die menschlichen Schicksale hinter dem Eisernen Vorhang.
Das Obereichsfeld, als ideologisch unzuverlässig gebrandmarkt, stand im Fokus der DDR-Führung, die mit dem “Eichsfeldplan” von 1959 versuchte, die Region in das sozialistische System zu integrieren. Gleichzeitig nutzte Westdeutschland das Grenzgebiet als “Schaufenster der Bundesrepublik”, um die vermeintliche Überlegenheit des kapitalistischen Systems zu demonstrieren.
Das auf zwei Jahre angelegte Bildungsprojekt verspricht, diese faszinierende Geschichte aus neuen Perspektiven zu betrachten. Durch eine Kombination aus Archivforschung, Zeitzeugengesprächen und Bürgerbeteiligung wird das Projekt die Wahrnehmung des ideologischen Wettstreits und die Rolle der Menschen im ehemaligen west- und ostdeutschen Grenzgebiet des Eichsfelds während der Teilung untersuchen. Dabei wollen wir eng mit dem Grenzlandmuseum Eichsfeld zusammenarbeiten. Durch die Erstellung von frei zugänglichem Bildungsmaterial wird das Projekt nicht nur die Bildungsarbeit der Ländlichen Heimvolkshochschule Mariaspring unterstützen, sondern auch Multiplikator*innen in der politischen Bildung wertvolle Ressourcen zur Verfügung stellen. Gleichzeitig sollen Informations- und Gedenktafeln an den ideologischen Wettstreit im Zonenrandgebiet und in der Sperrzone erinnern und noch wenig bearbeitete Phänomene wie den Grenzlandtourismus (2) beleuchten.
Die Bundesstifung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur fördert dieses ambitionierte Vorhaben, wofür wir herzlich danken.