
Bildungsurlaubsseminar
Stimmt das eigentlich, oder ist das bloß wissenschaftlich erwiesen? Wem kann man eigentlich was glauben? Diese Frage treibt viele Menschen um, gerade wenn es darum geht Politik zu beurteilen. Wissenschaft und Expertise haben dabei massive Vertrauensverluste erfahren. Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsleugnung wird von manchen gesellschaftlichen Akteur*innen teilweise gezielt gefördert. Politiker*innen bedienen sich alternativer Fakten, das Postfaktische Zeitalter wird ausgerufen und Philosoph Harry Frankfurter sieht „Bullshit“ als dominierende Form faktenlosen Meinungsgeredes. Doch auch die Wissenschaftskommunikation scheint eine Mitschuld zu haben, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse nicht anerkannt werden. Viele Menschen trauen keinen Wissenschaftler*innen, wenn sie ihnen als regierungsnahe Expert*innen vorkommen. Andere wiederum wünschen sich, dass „die Politik“ stärker auf „die Wissenschaft“ hört.
Im Seminar setzen wir uns damit auseinander, wie Wissenschaft eigentlich funktioniert, wie sie kommuniziert werden sollte und wie im Klima postfaktischer Politik und sozialmedialer Dauerkommunikation die Rolle wissenschaftlicher Fakten für politische Entscheidungen ins Hintertreffen gerät. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen unterstützen ein Ausflug zum Forum Wissen in Göttingen, sowie Gastbeiträge zu den Themen Wissenschaftskommunikation (Dr. Stefan Zimmermann (LUH, angefragt), wissenschaftliche Politikberatung (wissenschaftlicher Dienst des Bundestags, angefragt) und wissenschaftlicher Protest (Scientists4Future, angefragt).
Seminarnummer: 23-152-S
Seminarleitung: David Kreitz