„Mein Thema heute ist, so fürchte ich, fast schon beschämend aktuell.“ So beginnt Hannah Arendt ihren Essay „Von der Freiheit, frei zu sein“. Auch 50 Jahre nachdem dieser Essay entstanden ist, zeugt er von bestechender Aktualität. Sie zeichnet darin die Natur von Revolutionen nach und stellt diese in Zusammenhang mit den Fragen nach Freiheit und deren Gefährdungen. Revolutionen seien nicht Ursache des Niedergangs eines Regimes, sondern die Folge des Verfalls politischer Autorität.
In diesem Seminar wollen wir uns mit dem Konzept von Revolutionen und deren gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen beschäftigen. Gemeinsam beschäftigen wir uns mit den aktuellen revolutionären Ereignissen in der arabischen Welt und in Lateinamerika. Sind Revolutionen auch heute noch das Mittel für politische Umbrüche oder geschehen diese Umwälzungen heute auf anderen Wegen?
Seminarleitung: Melanie Haase, M.A., pädagogische Mitarbeiterin
Seminarnummer: 20-254-S
Anmeldeschluss: 23.06.2020
Programm:
09:00 – 10:30
Seminareinführung
Merkmale und Kennzeichen von Revolutionen – eine revolutionstheoretische Einführung.
Beispiel für eine Revolutionstheorie: Hannah Arendt – Revolution und Freiheit
11:00-12:30
Der Arabische Frühling: Revolution ohne Ergebnis?
13:30-15:00
Venezuela, Chile, Kolumbien: neue Revolutionen in Lateinamerika?
15:30-17:00
Fortsetzung
Revolution im 21. Jahrhundert: historisches Kontinuum oder Auslaufmodell? Abschlussdiskussion
Seminarabschluss